Endlich tut sich mal wieder was hier auf meiner seite! Nach etwa 5 monatiger schreibblockade die wohl aus einer gewissen motivationslosigkeit resultierte schlaegt dieser artikel ein wie eine bombe!
Die folgenden zeilen werden euch von meiner zeit mit birgit (im folgenden artikel nur mutti oder muttern genannt) hier vor ort berichten. Eigentlich wollte ich diesen eintrag zusammen mit mutti verfassen, sind in der kurzen woche, die sie nur hier war, leider nicht dazu gekommen.
Montag, 13/04/09
Ich befinde mich auf dem weg zum flughafen im auto mit meinen gasteltern doña norbis und don Ramiro sowie mit Yaritza, meiner kleinen schwester. Solangsam merke ich, dass ich von kilometer zu kilometer nervoeser werde.
Folgende fragen sind nicht aus dem Kopf zu kriegen:
Ist muttern wohl in den richtigen Flieger gestiegen?
Hat sie es ueberhaupt nach Atlanta geschafft?
Wird sie mich wohl wiedererkennen?
Und vor allem:
Wieviel schokolade bringt sie mir mit?
Letztendlich kommen wir mit dem, von Ramiro extra von seiner Arbeitsstelle, der Alcaldía (Rathaus) ausgeliehen Pick-Up um ca. halb 8 abends am Flughafen an. Mutterns flug hat verspaetung, meine aufregung kennt keine grenzen mehr und lasse das Kofferband nicht mehr aus den augen, das man durch eine grosse Glasscheibe von aussen beobachten kann. Schliesslich kommt eine fuer nicaverhaeltnisse ueberdurchschnittliche grosse, duenne und weisse angesprintet. Das bild ist grotesk: mit ungelenken bewegungen versucht die person einen roten koffer vom band zu ziehen. Der koffer kommt mir bekannt vor. Das muss meine mutti sein!
Schliesslich passiert sie den zoll und ich kann sie ramiro und norbis als doña luisa maria (was hier gebraeuchlicher und leichter auszusprechen ist als birgit).
Ich bekomme einige sehr herzliche umarmungen und muss danach immerwieder mein t-shirt und meine brille zurechtruecken!
Im auto reden wir ein bisschen und doesen letztendlich ein. Um viertel vor 12 nachts kommen wir zuhause an. Die erste nacht schlafe ich noch mit muttern in einem bett. Ihr kamen die geraeusche und gerueche die durch den wind durch die luft wehen seltsam vor und wirkt leicht verstoert. Ich springe also ueber meinen eigenen schatten und tue ihr den gefallen – obwohl ich mir von der gefahr bewusst bin, am naechsten tag von meinen gastgeschwistern ausgelacht zu werden!
Dienstag, 14/04/09
Als ich wach werde, liegt mutti lesend im bett. Wir fruehstuecken gemeinsam, sie duscht sich nach kurzem protest mit kaltem wasser und benutzt sogar das klo. Danach gehen wir raus und ich zeige ihr condega bei tageslicht. Wir schlendern durch die strassen, den park, hoch zum flugzeug, runter zum friedhof und sie staunt ueber die farbenfroheit condegas und ueber die freundlichkeit der menschen, die sie mit interessierten blicken, freundlichen laecheln und einem frohem “adiós” auf den lippen begruessen. Ich zeige ihr meine arbeitsstelle – inprhu – wo sie von allen herzlich empfangen wird. Ihr gefaellt die atmosphaere wie sie mir spaeter mitteilt. Alle lachen und machen witze. Es wird viel ueber mich geredet. Ich uebersetze ihr alles ins deutsche. Ich bin tuechtig, fleissig, nett, zuvorkommend, hilfsbereit, motiviert, kreativ, jung, dynamisch, flexibel, spontan, ein guter zuhoerer, ein noch besserer liebhaber und sehe verdammt gut aus. Alles keine neuigkeiten.
Leider sind im projekt keine kínder da. Es wird das dach ausgetauscht – inprhu gleicht von daher eher einer baustelle. Nichtsdestotrotz wird unter baukrach spontan eine kleine versammlung mit allen mitarbeitern eingerufen um mutti gebuehrend zu empfangen. Ich uebersetze, leider ist diesmal marcel – der andere deutsche dabei – als kontrollorgan sozusagen. Nachdem eine kleine fragerunde abgehalten wird, laed man mutti und mich zum abendessen ein ins gualca (name des restaurants. Anm. des Autors).
Natuerlich kommen wir.
Eine stunde vor der verabredung im gualca stelle ich mama meine freundin mariling vor. es ist ziemlich stressig fuer mich zu uebersetzen, da sich in kuerzester zeit alle tanten und cousinen um mutti versammeln und die bescheuertsten fragen stellen. Ich habe muttern allerdings bereits schon vorgewarnt, dass marilings grossfamilie, die im selben block wohnt, laut, anstrengend und auf dauer unausstehlich ist. Endlich ist es zeit zum gualca zu gehen, dass nur zwei bloecke weiter liegt.
Im Gualca wird dann toña, victoria und brahva probiert. die drei verschiedenen biersorten. Zudem gibt es lecker essen – reis, pommes, frittiertes huehnchen, salat und speziellen ketch up. Lecker. Die spasskurve steigt mit jedem bier weiter an, sinkt dann allerdings rapide ab als wir uns verabschieden.
Morgen ist ein anderer tag.
Mittwoch, 15/04/09
Den vormittag verbringen muttern und ich in estelí, der „grossen“ stadt. Es sind besorgungen zu erledigen, ua muesli kaufen, geschenk fuer meine arbeitskollegin tatiana besorgen, die an diesem tag ihren geburtstag feiert, bei mir gegenueberwohnt und uns eingeladen hat, schmuck fuer justine kaufen und andere kleine sachen.
Wir nutzen die zeit und besuchen die anderen deutschen aus bielefeld die in estelí wohnen. Muttern sagt mir, dass ihr estelí nicht gefaellt, weil es laut, stinkend und anstrengend ist. Da sind wir uns einer meinung. Nach einem kurzen besuch bei meinen freunden machen wir uns wieder auf die socken nach condega.
Am nachmittag gehen wir fruechte einkaufen, da wir fuer tati und ihre gaeste einen vanillepudding von dr. oetker, mit fruchtsalat machen wollen. Wir kaufen ananas, wassermelonen und honigmelonen. Am spaeten nachmittag bereiten wir dann den pudding in der kueche tatianas zu. Wir teilen uns die ca. 8 quadratmeter grosse kueche mit 4 anderen personen. Ich stecke viele ellenbogehiebe ein, bin allerdings selber tuechtig am austeilen. Zahlreiche kochsendungen mit alfred bioleck haben mich gepraegt – kochen bedeutet kampf. Kampf um platz, toepfe, loeffel und zuschneideplatten. Letztendlich wird unser pudding allerdings noch fertig und stolz stellen mutti und ich das ergebnis in den kuehlschrank um alles abkuehlen zu lassen.
Dann wechseln wir die klamotten und ziehen uns schicke an. Tatiana ist eine lausige gastgeberin und hat das wichtigste vergessen, weshalb sich ihre gaeste - immerhin ca. 8 personen - sich ihren alkohol selbst kaufen muessen.
Nichtsdestotroz ist alles fluschig. Alle sind gut gelaunt, marcel kuemmert sich ausgezeichnet um muttern, sodass ich mir auch mal einen augenblick frei nehmen kann. Zudem wird versucht, mit meiner mutter englisch zu reden, was allerdings klaeglich scheitert und in schallendes gelaechter endet. Um ca. 22.30 schleppe ich mutti heim, kehre allerdings zur fiesta zurueck, um mit meinem gastbruder die rumflasche zu leeren und mit den anderen in meinen geburtstag reinzufeiern. Leider gehen alle schon vorher, mein gastbruder auch, weshalb ich die rumflasche alleine austrinken muss. Ich schlafe auf dem sofa ein, werde kurzzeitig von tatiana geweckt um beglueckwuenscht zu werden, ratze daraufhin allerdings sofort wieder ein.
Donnerstag, 16/04/09
Mein Geburtstag! Ich werde von Julio um 8 uhr geweckt, habe die nacht auf dem sofa verbracht! Verpeilt wache ich auch und nehme glueckwuensche und geschenke von ihm und tatiana entgegen. Nach einem ermattetem „gracias“ gehe ich mit bauchschmerzen nach hause. Mutti ist schon wach und wuenscht mir alles gute, genauso wie doña norbis, die mir als erste begegnet. Als muttern mir die aus deutschland importierten geschenke gibt werde ich gleich munter! Ein buch, ein hemd meiner schwestern und, worueber ich mich am meisten gefreut habe: ein basketballshirt vom fc stukenbrock inklusive foto meiner mannschaft daheim wurde mir vom david mitgeschickt. Ich freue mich sehr ueber die geschenke, vor lauter freude kriege ich kaum was beim fruehstueck runter. Vielleicht lag das aber auch am karter. Nach einer dusche ziehen wir los zum inprhu, wo mir gerardo eine ueberraschung versprochen hat. Ich ahne schlimmes, da ich gerardo zu seinem geburtstag einen streich gespielt habe, so wie das hier sitte ist. Mir wird die brille abgenommen, ich bin kraftlos und setze mich nicht zu wehr, versuche nicht zu fliehen, so wie ich es sonst getan haette, und lasse alles ueber mich ergehen. Nachdem mir ein t-shirt uebergeben wird, muttern kriegt auch eins geschenkt, wird mir eine hand voll glitzepulver ueber den kopf geschuettet – mutti haelt mit ihrer kamera voll drauf. Alle haben ihren spass und man verpasst mir den spitznamen cinderella. ich bewahre die ruhe, bin ausgeglichen, und lade meine arbeitskollegen trotz dem ganzen verbockten mist abends zu mir nach hause ein.
Danach unternehmen wir beide eine weitere erkundungstour in condega. Ich zeige ihr den nahegelegenen fluss. Wir baden unsere fuesse im frischen wasser, schauen ein paar kindern beim baden zu und lassen den augenblick auf uns einwirken.
Wieder bereiten muttern und ich einen obstsalat zu. Doña norbis macht extra enchiladas fuer alle! Zu fuenfzehnt stossen wir schliesslich an. neben meinen arbeitskollegen kommen noch mariling und andere freunde aus meiner strasse. Die stimmung ist heiter und wir lachen viel. Dann um halb 11 wird ins bette gegangen. Morgen ist naemlich Freitag und es geht auf ans meer!
Freitag, 17/04/09
Heute ist Freitag und es geht auf ans meer!
Um 10 Uhr morgens nehmen wir den bus nach leon. Von meinen freunden in estelí wird mir der tip gegeben, auf meine mutti ruecksicht zu nehmen und lieber den sehr grossen umweg ueber managua zunehmen – sozusagen im dreieck - statt direkt nach leon zu fahren, da die strasse angeblich eher einer mondlandschaft gleicht und man durchgeschuettelt und durchgeruehrt wird wie mixmilch.
Muttern und ich ignorierten die gutgemeinten ratschlaege und stuerzten uns ins abenteuer, da wir keine zeit zu verlieren haben! Nach einer anderthablbstuendiger wartezeit am busterminal – die shuttlebusse fahren naemlich erst los wenn alle plaetze belegt sind – gehts dann auch wirklich los.
Die fahrt ist gar nicht so schlimm wie befuerchtet, manchmal rumst es ein wenig, bin das allerdings schon durch meine fahrten in die comunidades, auf deutsch: doerfer, gewoehnt. 2 stunden brauchen wir, dann kommen wir in leon an, nehmen direkt ein taxi um zum anderen busbahnhof zu kommen und informieren uns gleichzeitig beim ueberaus netten taxifahrer. 2 weitere stunden spaeter kommen wir dann nach einer eher ungemuetlichen fahrt, durch 4 streitenden besoffene die die ganze busbevoelkerung nerven, in dem fischerdoerfchen „las peñitas“ an. Unser hotel ist toll, liegt direkt am strand. In der abendsonne erkunden wir den horizonterfuellenden sandstrand, an dem ausser mutti und mir nur krebse rumkrebsen und wuermchen rumlurven – sonst keine menschensseele ist.
Die folgenden zeilen werden euch von meiner zeit mit birgit (im folgenden artikel nur mutti oder muttern genannt) hier vor ort berichten. Eigentlich wollte ich diesen eintrag zusammen mit mutti verfassen, sind in der kurzen woche, die sie nur hier war, leider nicht dazu gekommen.
Montag, 13/04/09
Ich befinde mich auf dem weg zum flughafen im auto mit meinen gasteltern doña norbis und don Ramiro sowie mit Yaritza, meiner kleinen schwester. Solangsam merke ich, dass ich von kilometer zu kilometer nervoeser werde.
Folgende fragen sind nicht aus dem Kopf zu kriegen:
Ist muttern wohl in den richtigen Flieger gestiegen?
Hat sie es ueberhaupt nach Atlanta geschafft?
Wird sie mich wohl wiedererkennen?
Und vor allem:
Wieviel schokolade bringt sie mir mit?
Letztendlich kommen wir mit dem, von Ramiro extra von seiner Arbeitsstelle, der Alcaldía (Rathaus) ausgeliehen Pick-Up um ca. halb 8 abends am Flughafen an. Mutterns flug hat verspaetung, meine aufregung kennt keine grenzen mehr und lasse das Kofferband nicht mehr aus den augen, das man durch eine grosse Glasscheibe von aussen beobachten kann. Schliesslich kommt eine fuer nicaverhaeltnisse ueberdurchschnittliche grosse, duenne und weisse angesprintet. Das bild ist grotesk: mit ungelenken bewegungen versucht die person einen roten koffer vom band zu ziehen. Der koffer kommt mir bekannt vor. Das muss meine mutti sein!
Schliesslich passiert sie den zoll und ich kann sie ramiro und norbis als doña luisa maria (was hier gebraeuchlicher und leichter auszusprechen ist als birgit).
Ich bekomme einige sehr herzliche umarmungen und muss danach immerwieder mein t-shirt und meine brille zurechtruecken!
Im auto reden wir ein bisschen und doesen letztendlich ein. Um viertel vor 12 nachts kommen wir zuhause an. Die erste nacht schlafe ich noch mit muttern in einem bett. Ihr kamen die geraeusche und gerueche die durch den wind durch die luft wehen seltsam vor und wirkt leicht verstoert. Ich springe also ueber meinen eigenen schatten und tue ihr den gefallen – obwohl ich mir von der gefahr bewusst bin, am naechsten tag von meinen gastgeschwistern ausgelacht zu werden!
Dienstag, 14/04/09
Als ich wach werde, liegt mutti lesend im bett. Wir fruehstuecken gemeinsam, sie duscht sich nach kurzem protest mit kaltem wasser und benutzt sogar das klo. Danach gehen wir raus und ich zeige ihr condega bei tageslicht. Wir schlendern durch die strassen, den park, hoch zum flugzeug, runter zum friedhof und sie staunt ueber die farbenfroheit condegas und ueber die freundlichkeit der menschen, die sie mit interessierten blicken, freundlichen laecheln und einem frohem “adiós” auf den lippen begruessen. Ich zeige ihr meine arbeitsstelle – inprhu – wo sie von allen herzlich empfangen wird. Ihr gefaellt die atmosphaere wie sie mir spaeter mitteilt. Alle lachen und machen witze. Es wird viel ueber mich geredet. Ich uebersetze ihr alles ins deutsche. Ich bin tuechtig, fleissig, nett, zuvorkommend, hilfsbereit, motiviert, kreativ, jung, dynamisch, flexibel, spontan, ein guter zuhoerer, ein noch besserer liebhaber und sehe verdammt gut aus. Alles keine neuigkeiten.
Leider sind im projekt keine kínder da. Es wird das dach ausgetauscht – inprhu gleicht von daher eher einer baustelle. Nichtsdestotrotz wird unter baukrach spontan eine kleine versammlung mit allen mitarbeitern eingerufen um mutti gebuehrend zu empfangen. Ich uebersetze, leider ist diesmal marcel – der andere deutsche dabei – als kontrollorgan sozusagen. Nachdem eine kleine fragerunde abgehalten wird, laed man mutti und mich zum abendessen ein ins gualca (name des restaurants. Anm. des Autors).
Natuerlich kommen wir.
Eine stunde vor der verabredung im gualca stelle ich mama meine freundin mariling vor. es ist ziemlich stressig fuer mich zu uebersetzen, da sich in kuerzester zeit alle tanten und cousinen um mutti versammeln und die bescheuertsten fragen stellen. Ich habe muttern allerdings bereits schon vorgewarnt, dass marilings grossfamilie, die im selben block wohnt, laut, anstrengend und auf dauer unausstehlich ist. Endlich ist es zeit zum gualca zu gehen, dass nur zwei bloecke weiter liegt.
Im Gualca wird dann toña, victoria und brahva probiert. die drei verschiedenen biersorten. Zudem gibt es lecker essen – reis, pommes, frittiertes huehnchen, salat und speziellen ketch up. Lecker. Die spasskurve steigt mit jedem bier weiter an, sinkt dann allerdings rapide ab als wir uns verabschieden.
Morgen ist ein anderer tag.
Mittwoch, 15/04/09
Den vormittag verbringen muttern und ich in estelí, der „grossen“ stadt. Es sind besorgungen zu erledigen, ua muesli kaufen, geschenk fuer meine arbeitskollegin tatiana besorgen, die an diesem tag ihren geburtstag feiert, bei mir gegenueberwohnt und uns eingeladen hat, schmuck fuer justine kaufen und andere kleine sachen.
Wir nutzen die zeit und besuchen die anderen deutschen aus bielefeld die in estelí wohnen. Muttern sagt mir, dass ihr estelí nicht gefaellt, weil es laut, stinkend und anstrengend ist. Da sind wir uns einer meinung. Nach einem kurzen besuch bei meinen freunden machen wir uns wieder auf die socken nach condega.
Am nachmittag gehen wir fruechte einkaufen, da wir fuer tati und ihre gaeste einen vanillepudding von dr. oetker, mit fruchtsalat machen wollen. Wir kaufen ananas, wassermelonen und honigmelonen. Am spaeten nachmittag bereiten wir dann den pudding in der kueche tatianas zu. Wir teilen uns die ca. 8 quadratmeter grosse kueche mit 4 anderen personen. Ich stecke viele ellenbogehiebe ein, bin allerdings selber tuechtig am austeilen. Zahlreiche kochsendungen mit alfred bioleck haben mich gepraegt – kochen bedeutet kampf. Kampf um platz, toepfe, loeffel und zuschneideplatten. Letztendlich wird unser pudding allerdings noch fertig und stolz stellen mutti und ich das ergebnis in den kuehlschrank um alles abkuehlen zu lassen.
Dann wechseln wir die klamotten und ziehen uns schicke an. Tatiana ist eine lausige gastgeberin und hat das wichtigste vergessen, weshalb sich ihre gaeste - immerhin ca. 8 personen - sich ihren alkohol selbst kaufen muessen.
Nichtsdestotroz ist alles fluschig. Alle sind gut gelaunt, marcel kuemmert sich ausgezeichnet um muttern, sodass ich mir auch mal einen augenblick frei nehmen kann. Zudem wird versucht, mit meiner mutter englisch zu reden, was allerdings klaeglich scheitert und in schallendes gelaechter endet. Um ca. 22.30 schleppe ich mutti heim, kehre allerdings zur fiesta zurueck, um mit meinem gastbruder die rumflasche zu leeren und mit den anderen in meinen geburtstag reinzufeiern. Leider gehen alle schon vorher, mein gastbruder auch, weshalb ich die rumflasche alleine austrinken muss. Ich schlafe auf dem sofa ein, werde kurzzeitig von tatiana geweckt um beglueckwuenscht zu werden, ratze daraufhin allerdings sofort wieder ein.
Donnerstag, 16/04/09
Mein Geburtstag! Ich werde von Julio um 8 uhr geweckt, habe die nacht auf dem sofa verbracht! Verpeilt wache ich auch und nehme glueckwuensche und geschenke von ihm und tatiana entgegen. Nach einem ermattetem „gracias“ gehe ich mit bauchschmerzen nach hause. Mutti ist schon wach und wuenscht mir alles gute, genauso wie doña norbis, die mir als erste begegnet. Als muttern mir die aus deutschland importierten geschenke gibt werde ich gleich munter! Ein buch, ein hemd meiner schwestern und, worueber ich mich am meisten gefreut habe: ein basketballshirt vom fc stukenbrock inklusive foto meiner mannschaft daheim wurde mir vom david mitgeschickt. Ich freue mich sehr ueber die geschenke, vor lauter freude kriege ich kaum was beim fruehstueck runter. Vielleicht lag das aber auch am karter. Nach einer dusche ziehen wir los zum inprhu, wo mir gerardo eine ueberraschung versprochen hat. Ich ahne schlimmes, da ich gerardo zu seinem geburtstag einen streich gespielt habe, so wie das hier sitte ist. Mir wird die brille abgenommen, ich bin kraftlos und setze mich nicht zu wehr, versuche nicht zu fliehen, so wie ich es sonst getan haette, und lasse alles ueber mich ergehen. Nachdem mir ein t-shirt uebergeben wird, muttern kriegt auch eins geschenkt, wird mir eine hand voll glitzepulver ueber den kopf geschuettet – mutti haelt mit ihrer kamera voll drauf. Alle haben ihren spass und man verpasst mir den spitznamen cinderella. ich bewahre die ruhe, bin ausgeglichen, und lade meine arbeitskollegen trotz dem ganzen verbockten mist abends zu mir nach hause ein.
Danach unternehmen wir beide eine weitere erkundungstour in condega. Ich zeige ihr den nahegelegenen fluss. Wir baden unsere fuesse im frischen wasser, schauen ein paar kindern beim baden zu und lassen den augenblick auf uns einwirken.
Wieder bereiten muttern und ich einen obstsalat zu. Doña norbis macht extra enchiladas fuer alle! Zu fuenfzehnt stossen wir schliesslich an. neben meinen arbeitskollegen kommen noch mariling und andere freunde aus meiner strasse. Die stimmung ist heiter und wir lachen viel. Dann um halb 11 wird ins bette gegangen. Morgen ist naemlich Freitag und es geht auf ans meer!
Freitag, 17/04/09
Heute ist Freitag und es geht auf ans meer!
Um 10 Uhr morgens nehmen wir den bus nach leon. Von meinen freunden in estelí wird mir der tip gegeben, auf meine mutti ruecksicht zu nehmen und lieber den sehr grossen umweg ueber managua zunehmen – sozusagen im dreieck - statt direkt nach leon zu fahren, da die strasse angeblich eher einer mondlandschaft gleicht und man durchgeschuettelt und durchgeruehrt wird wie mixmilch.
Muttern und ich ignorierten die gutgemeinten ratschlaege und stuerzten uns ins abenteuer, da wir keine zeit zu verlieren haben! Nach einer anderthablbstuendiger wartezeit am busterminal – die shuttlebusse fahren naemlich erst los wenn alle plaetze belegt sind – gehts dann auch wirklich los.
Die fahrt ist gar nicht so schlimm wie befuerchtet, manchmal rumst es ein wenig, bin das allerdings schon durch meine fahrten in die comunidades, auf deutsch: doerfer, gewoehnt. 2 stunden brauchen wir, dann kommen wir in leon an, nehmen direkt ein taxi um zum anderen busbahnhof zu kommen und informieren uns gleichzeitig beim ueberaus netten taxifahrer. 2 weitere stunden spaeter kommen wir dann nach einer eher ungemuetlichen fahrt, durch 4 streitenden besoffene die die ganze busbevoelkerung nerven, in dem fischerdoerfchen „las peñitas“ an. Unser hotel ist toll, liegt direkt am strand. In der abendsonne erkunden wir den horizonterfuellenden sandstrand, an dem ausser mutti und mir nur krebse rumkrebsen und wuermchen rumlurven – sonst keine menschensseele ist.
Der sonnenuntergang ist traumhaft wie in einem disney film; ich fuehle mich von der kaminofenroten abendsonne gekuesst, werde von ihrem warmen und mildem hauche in wattebaeuschchen der geborgenheit und seeligkeit eingedeckt und abgeschleckt! in sanften bewegungen, im einklang mit den ausklingenden wellen, wandern wir durch das schuechterne meer. Die wellen sind ermattet, den ganzen tag rumzuwellen und –wueten muss muede machen. Ich spuere fieselige salz- und sandkoerner meine fuesse liebkosen, sie durch meine fusszehen gleiten, sie meine kaesemauken vom ewigen schweiss der busreise befreien. sie kitzeln liebevoll meine empfindlichen poren, glaetten meine stolzen hornhautmassen und reinigen mein eitriges huehnerauge. Ich trete auf einen spitzen stein und schreie auf. Das scheissmeer ist verdammt hinterfotzig.
Enttaeuscht gehe ich mit mutti biertrinken und abendbrotessen. (was fuer ein deutsches wort!).
Samstag, 18/04/09
Wir verbringen nach einem fruchtigem Fruehstueck lange Zeit am Strand, lassen uns braeunen und von den gewaltigen wellen umwerfen. Es ist ein freudenspass sich ins meer zu stuerzen, zu versuchen den brutal einstuerzenden wellen standzuhalten und paroli zu bieten, zu erkennen, dass das kaum moeglich ist und als bestrafung der eigenen selbstueberschaetzung vom salzwasser, das in alle koerperoeffnunfen eindringt, durchflutet zu werden. Diese euphorische begeisterung wird nur durch die sorgenden rufe muttis, ich solle nicht so weit rausgehen, ich solle mich nicht von den wellen unterkriegen lassen, ich solle mich erst mit sonnencreme einfetten, ich solle auf die unterstroemung des meeres aufpassen, ich solle nett laecheln fuer ein foto, ich solle mir die tolle muschel angucken die sie gefunden hat, ich solle mir schonmal gedanken machen, was wir uns fuers mittagessen bestellen wollen, ich solle, wenn ich wieder zuhause in condega bin, doch noch meiner gastfamilie fuer alles nochmal danken, ich solle david in einer mail noch danke sagen und meinen schwestern sowieso, ich solle endlich mal die zeitungsberichte schreiben, gehemmt.
Wie immer essen wir pommes zu mittag mit bier.
In der kuehlen abendsonne entschliessen wir uns, eine bootstour zu machen, um die nahegelegende insellandschaft zu erkunden. Nach 3 stunden sind wir damit auch durch. Die inseln sind schoen, wir haben viele voegel gesehen, mangrovenwald, ein kleines krokodil und andere dufte sachen. Allerdings waren 3 stunden uebertrieben viel. Mir gefiel trotzdem das ambiente an sich. In einem wackeligem, aus einem baumstamm geschnitztem und mit einem rasenmaehermotor angetriebenem boot durch die mangrovenwaelder zu fahren und von weissen reihern begleitet zu werden, hat schon klasse.
Morgen ist unser tag der Abreise. Bei einer exzellenten Fischsuppe, Bier und nicaraguanischen Zigarren lassen wir stilvoll den Tag ausklingen, planen wie wir den naechsten Tag verbringen wollen und reden/ diskutieren ca. 2 h (in dem hotel sind die lichter bereits aus – selbst die angestellten sind schon in ihren betten) vor allem ueber meinen abschied in nicaragua, der mir verdammt schwerfallen wird, und wie es danach fuer mich weitergehen koennte.
Sonntag, 19/04/09
Es bricht der letzte volle tag mit meiner mutter an.
Zur vormittagszeit gehen wir ins internetcafe um ein paar emails zu schreiben und mal zu hause in deutschland, bei farina und bei opa´n anzurufen. Wir erzaehlen allen unsere geschichten. Alle freuen sich und alle sind schier auf begeistert.
Danach fahren wir nach leon in die stadt, wo wir unseren letzten tag verbringen wollen und uebernachten muessen um im morgengrauen mit dem bus nach managua fahren zu koennen – zum flughafen um lebewohl zu sagen!
In leon suchen wir uns eine guenstige hospedaje, in der wir uebernaechtigen koennen. Muttern ekelt es ein wenig in der hospedaje, ich aber find das gar nicht so schlimm. Immerhin haben wir das einzige doppelzimmer erwischt und in der hospedaje sind ein haufen junger maedchen („haufen“ nimmt den wert „groesser als“ 20 an), die leider, das war mir vorher gar nicht bewusst, eine halbe stunde nach unserer ankunft, schon wieder abfahren. Enttaeuscht ziehe ich mit mutti los um die stadt und die zahlreichen kolonialkathedralen zu erkunden.nach ungefaehr 6 kichen sind wir allerdings von all den gottes und jesus und mariahaeusern gelangweilt und setzen uns in den park um abzuschalten und uns in den kuehlen schatten zu hocken. Wir schlendern ueber einen kleinen tourimarkt der allerlei tourizeugs anbietet bis wir in das revolutionsmuseum gelangen. Muttern scheint gelangweilt zu sein, ich allerdings bin feuer und flamme, uebersetze alle einzelkeiten fuer mutti und fuege sogar ein paar mir bereits bekannt sachen hinzu. Mutti antwortet mit jedesmal nur mit einem nicken. Nach der fuehrung steigen wir aufs dach des gebaeudes und haben einen supi ausguck! Leider filmt muttern gar nicht wirklich mit der kamera sondern tut nur so, wie sie mir spaeter aus deutschland berichtet. Damit hat sie ein paar super aufnahmen - die stadt, die kirchen, die umliegenden vulkane - schlichtweg versaut. Ich bin trotzdem stolz auf sie, da sie es trotz ihrer hoehenangst es sich gewagt hat, aufs dach zu steigen und auf dem knarzendem aludach rumgetanzt ist. Dieser moment stand fuer mich als symbol der ganzen reise: muttern ist in dieser woche mehrmals aus ihrem altem ich ausgebrochen, hat ihre aengste und besorgnisse ueberwunden und ist ueber sich hinausgewachsen! Ich hoffe, dass die erfahrungen und erlebnisse sie nachhaltig gepraegt und ihr „ich“ geformt haben, dieser prozess nicht nur fuer diese sieben tage gilt, in denen sie hier war.
Was fuer tolle abschlussworte das doch fuer eine tolle woche waeren. Fehlt allerdings noch der morgige tag.
Montag, 20/04/09
Um 3 uhr morgens standen wir auf um ein taxi zum busterminal zu nehmen. Mutti wurde nervoes als wir nach 15 minuten suchen immernoch kein taxi gefunden haben. Schliesslich, und das war mir natuerlich schon vorher klar, krallten wir uns aber einen taxisten der uns in windelseile zum busbahnhof brachte. Dort stiegen wir in den shuttlebus nach managua und fuhren direkt los. Nach einer stunde kamen wir in managua an, waren allerdings gezwungen ein taxi zum flughafen zu nehmen. Um kurz vor 6 betraten wir den haupteingang des flughafens „Augusto C. Sandino“ – benannt nach dem beruehmten revolutionaeren fuehrer nicaraguas, der den kampf zur befreiung seines vaterlandes gegen die yankees aufnahm und hinterhaeltig ermordet wurde.
Nach einem kleinen fruehstueck dann war es zeit abschied zu nehmen. Abschied nehmen ist immer doof. Ich wartete nicht, bis mama durch den check war, ich wollte es kurz und schmerzlos machen. ich drueckte sie einige male herzlich und gab ihr sogar ein kuesschen mit auf den weg. Danach ging ich dann und stieg ins taxi. Im taxi dann hatte ich dann doch allerdings pipi in den augenwinkeln. Muttern weinte auch wie sie mir spaeter erzaehlte. Was ja auch ganz normal ist. Wer bei dem zeichentrickfilm pocahontas weint, darf auch in so einer situation weinen.
Im august komme ich wieder.
Enttaeuscht gehe ich mit mutti biertrinken und abendbrotessen. (was fuer ein deutsches wort!).
Samstag, 18/04/09
Wir verbringen nach einem fruchtigem Fruehstueck lange Zeit am Strand, lassen uns braeunen und von den gewaltigen wellen umwerfen. Es ist ein freudenspass sich ins meer zu stuerzen, zu versuchen den brutal einstuerzenden wellen standzuhalten und paroli zu bieten, zu erkennen, dass das kaum moeglich ist und als bestrafung der eigenen selbstueberschaetzung vom salzwasser, das in alle koerperoeffnunfen eindringt, durchflutet zu werden. Diese euphorische begeisterung wird nur durch die sorgenden rufe muttis, ich solle nicht so weit rausgehen, ich solle mich nicht von den wellen unterkriegen lassen, ich solle mich erst mit sonnencreme einfetten, ich solle auf die unterstroemung des meeres aufpassen, ich solle nett laecheln fuer ein foto, ich solle mir die tolle muschel angucken die sie gefunden hat, ich solle mir schonmal gedanken machen, was wir uns fuers mittagessen bestellen wollen, ich solle, wenn ich wieder zuhause in condega bin, doch noch meiner gastfamilie fuer alles nochmal danken, ich solle david in einer mail noch danke sagen und meinen schwestern sowieso, ich solle endlich mal die zeitungsberichte schreiben, gehemmt.
Wie immer essen wir pommes zu mittag mit bier.
In der kuehlen abendsonne entschliessen wir uns, eine bootstour zu machen, um die nahegelegende insellandschaft zu erkunden. Nach 3 stunden sind wir damit auch durch. Die inseln sind schoen, wir haben viele voegel gesehen, mangrovenwald, ein kleines krokodil und andere dufte sachen. Allerdings waren 3 stunden uebertrieben viel. Mir gefiel trotzdem das ambiente an sich. In einem wackeligem, aus einem baumstamm geschnitztem und mit einem rasenmaehermotor angetriebenem boot durch die mangrovenwaelder zu fahren und von weissen reihern begleitet zu werden, hat schon klasse.
Morgen ist unser tag der Abreise. Bei einer exzellenten Fischsuppe, Bier und nicaraguanischen Zigarren lassen wir stilvoll den Tag ausklingen, planen wie wir den naechsten Tag verbringen wollen und reden/ diskutieren ca. 2 h (in dem hotel sind die lichter bereits aus – selbst die angestellten sind schon in ihren betten) vor allem ueber meinen abschied in nicaragua, der mir verdammt schwerfallen wird, und wie es danach fuer mich weitergehen koennte.
Sonntag, 19/04/09
Es bricht der letzte volle tag mit meiner mutter an.
Zur vormittagszeit gehen wir ins internetcafe um ein paar emails zu schreiben und mal zu hause in deutschland, bei farina und bei opa´n anzurufen. Wir erzaehlen allen unsere geschichten. Alle freuen sich und alle sind schier auf begeistert.
Danach fahren wir nach leon in die stadt, wo wir unseren letzten tag verbringen wollen und uebernachten muessen um im morgengrauen mit dem bus nach managua fahren zu koennen – zum flughafen um lebewohl zu sagen!
In leon suchen wir uns eine guenstige hospedaje, in der wir uebernaechtigen koennen. Muttern ekelt es ein wenig in der hospedaje, ich aber find das gar nicht so schlimm. Immerhin haben wir das einzige doppelzimmer erwischt und in der hospedaje sind ein haufen junger maedchen („haufen“ nimmt den wert „groesser als“ 20 an), die leider, das war mir vorher gar nicht bewusst, eine halbe stunde nach unserer ankunft, schon wieder abfahren. Enttaeuscht ziehe ich mit mutti los um die stadt und die zahlreichen kolonialkathedralen zu erkunden.nach ungefaehr 6 kichen sind wir allerdings von all den gottes und jesus und mariahaeusern gelangweilt und setzen uns in den park um abzuschalten und uns in den kuehlen schatten zu hocken. Wir schlendern ueber einen kleinen tourimarkt der allerlei tourizeugs anbietet bis wir in das revolutionsmuseum gelangen. Muttern scheint gelangweilt zu sein, ich allerdings bin feuer und flamme, uebersetze alle einzelkeiten fuer mutti und fuege sogar ein paar mir bereits bekannt sachen hinzu. Mutti antwortet mit jedesmal nur mit einem nicken. Nach der fuehrung steigen wir aufs dach des gebaeudes und haben einen supi ausguck! Leider filmt muttern gar nicht wirklich mit der kamera sondern tut nur so, wie sie mir spaeter aus deutschland berichtet. Damit hat sie ein paar super aufnahmen - die stadt, die kirchen, die umliegenden vulkane - schlichtweg versaut. Ich bin trotzdem stolz auf sie, da sie es trotz ihrer hoehenangst es sich gewagt hat, aufs dach zu steigen und auf dem knarzendem aludach rumgetanzt ist. Dieser moment stand fuer mich als symbol der ganzen reise: muttern ist in dieser woche mehrmals aus ihrem altem ich ausgebrochen, hat ihre aengste und besorgnisse ueberwunden und ist ueber sich hinausgewachsen! Ich hoffe, dass die erfahrungen und erlebnisse sie nachhaltig gepraegt und ihr „ich“ geformt haben, dieser prozess nicht nur fuer diese sieben tage gilt, in denen sie hier war.
Was fuer tolle abschlussworte das doch fuer eine tolle woche waeren. Fehlt allerdings noch der morgige tag.
Montag, 20/04/09
Um 3 uhr morgens standen wir auf um ein taxi zum busterminal zu nehmen. Mutti wurde nervoes als wir nach 15 minuten suchen immernoch kein taxi gefunden haben. Schliesslich, und das war mir natuerlich schon vorher klar, krallten wir uns aber einen taxisten der uns in windelseile zum busbahnhof brachte. Dort stiegen wir in den shuttlebus nach managua und fuhren direkt los. Nach einer stunde kamen wir in managua an, waren allerdings gezwungen ein taxi zum flughafen zu nehmen. Um kurz vor 6 betraten wir den haupteingang des flughafens „Augusto C. Sandino“ – benannt nach dem beruehmten revolutionaeren fuehrer nicaraguas, der den kampf zur befreiung seines vaterlandes gegen die yankees aufnahm und hinterhaeltig ermordet wurde.
Nach einem kleinen fruehstueck dann war es zeit abschied zu nehmen. Abschied nehmen ist immer doof. Ich wartete nicht, bis mama durch den check war, ich wollte es kurz und schmerzlos machen. ich drueckte sie einige male herzlich und gab ihr sogar ein kuesschen mit auf den weg. Danach ging ich dann und stieg ins taxi. Im taxi dann hatte ich dann doch allerdings pipi in den augenwinkeln. Muttern weinte auch wie sie mir spaeter erzaehlte. Was ja auch ganz normal ist. Wer bei dem zeichentrickfilm pocahontas weint, darf auch in so einer situation weinen.
Im august komme ich wieder.
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